15. März bis 16. August 2024

VON FERN UND NAH

Grafik - Malerei - Skulptur

Gemeinschaftsausstellung mit Astrid Konradt-Bock im Arbeitsgericht Bielefeld

Der Titel der Ausstellung verweist einerseits auf wechselnde Standorte, die die Betrachtenden zu den ausgestellten Kunstwerken einnehmen können. Andererseits reflektiert das Begriffspaar verschiedene Ausgangspositionen im künstlerischen Prozess ihrer Entstehung.

Astrid Konradt-Bock zeigt in ihren Grafiken und Acrylmalereien unterschiedliche Grade von Distanz und Nähe zu ihren Motiven, deren Ursprünge in der landschaftlichen Naturbeobachtung liegen, sich aber zunehmend zu ungegenständlichen, abstrakteren Bildgestaltungen entwickeln.

Die Arbeiten von Henning Bock aus dem Zyklus ‚Biomorphe Bildwelten‘ sind auf der Basis naturmorphologischer Studien im zoologischen Museum Koenig Bonn entstanden. Die Fokussierung auf Details der Ausgangsobjekte (Schädel von Großsäugetieren) in den Tuschezeichnungen führt besonders bei den Skulpturen zu einer autonomeren organischen Formensprache.

Text zur Ausstellung von Sabine Ehlers:  Einführungsrede Henning, Astrid 2023

 

Arbeitsgericht Bielefeld, Gerichtsstr. 6, 33602 Bielefeld, Tel.: 0521 5491760

Öffnungszeiten: Mo-Fr 08.00 - 15.30 Uhr

https://www.arbg-bielefeld.nrw.de/behoerde/Kunstausstellungen/index.php

8. Februar bis Juli 2024

Gruppenausstellung der Künstlervereinigung 'Offenes Ateliers Bielefeld e.V.' in der Lobby der Volksbank Bielefeld-Gütersloh.

Ich bin mit der dreiteiligen Bodenskulptur 'ZEIT-GELD-MACHT' beteiligt: Laser-Gravur auf Schiefer, je 20 x 30 cm; 2023; verso handsigniert

Der Bielefelder Musiker Hajo Bernhard hat sich von der Arbeit zu der Klangcollage 'Moneymaker'  inspirieren lassen. Die Collage besteht aus mehreren Dutzend monitären Klangpuzzeln und ist als Crescendo entwickelt, welches dann zum Schluss desaströs endet:
© Hajo Berhard 2024
 
Die  Schrifttafeln 'ZEIT-GELD-MACHT' sind anthrazitfarben, an den Rändern gefräst und erhalten so eine natürliche Erscheinung. Sie sind auf dem Boden nebeneinander in linearer Ausrichtung vor einer Wand angeordnet.

Die drei Wörter in ihren dualen Konstellationen laden die Betrachtenden ein, über die begrifflichen Zusammenhänge von ZEIT, GELD und MACHT nachzudenken. Vielleicht wird dies von manchem als Zumutung empfunden, aber was liegt näher, als an diesem besonderen Ausstellungsort, dem Foyer eines Geldinstituts, solche Reflexionen zu provozieren? Wobei Lesarten und Deutungen durchaus variieren können:

Der Aphorismus „Zeit ist Geld“ („Time is Money“) verweist auf den Umgang mit der Zeit als philosophisches Grundproblem der Ökonomie und geht auf das 1748 erschienene Buch „Ratschläge für junge Kaufleute“ des englischen Moralisten Benjamin Franklin zurück. Darin erläuterte dieser, dass zeitnahe kaufmännische Entscheidungen gegenüber der Konkurrenz geldwerte Vorteile versprechen. Eine andere Lesart könnte auch auf antike Vorstellungen zurückgehen, wonach Zeit im Leben jedes einzelnen Individuums wertvoller als Geld und ein kostbares Gut ist, das genutzt werden sollte.

Mit Geld verfügen Menschen über Menschen. Die Macht dazu verleiht ihnen das Geld. Diese Verfügungsmacht, zunächst über Dinge, zuletzt jedoch ausnahmslos über Menschen, ist das Geld. Wer im Besitz von (viel) Geld ist, der hat potentiell Macht gegenüber seinen Mitmenschen, Geschäftspartnern und Konkurrenten, die er etwa zum Mehren des eigenen Vorteils, zum Ausschalten von Mitwettbewerbern oder auch für gesellschaftliche und gemeinnützige Zwecke ge – bzw. missbrauchen kann. Am Ende ist allerdings diese Macht – wie alles von Menschen Gemachte – zeitlich begrenzt und vergänglich. Die Destabilisierung der Finanzmärkte, Bankenkrisen und Inflation als Folge von (Wirtschafts)Kriegen, um nur einige Beispiele zu nennen, zeigen diese Grenzen deutlich auf.

Mit dem Konzept für eine dreiteilige Bodenskulptur, ‚ZEIT-GELD-MACHT‘ knüpfe ich mittels anderer Realisationsmedien an meine bildnerischen und skulpturalen Arbeiten zum Themenfeld Vanitas / Vergänglichkeit an, das mich - mit einigen Unterbrechungen - mein künstlerisches Leben lang begleitet (vgl. die frühe Grafikserie ‚Friesland‘ von 1978 sowie die Zyklen ‚Biomorphe Bildwelten‘ und  ‚Täter/Opfer‘).

https://www.volksbank-bi-gt.de/wir-fuer-sie/lobby.html

Lobby der Volksbank Bi-Gt, Zentrale Bielefeld, Kesselbrink 1,  33602 Bielefeld


 

27. April, 18.00 bis 01.00 Uhr  NACHTANSICHTEN

20 KünstlerInnen der Offenen Ateliers in der Lobby der Volksbank Bielefeld-Gütersloh

Zentrale Bielefeld, Kesselbrink 1,  33602 Bielefeld

Ich biete um 18 Uhr eine Gesprächsführung durch die Ausstellung an (im Tagesticket der NACHTANSICHTEN enthalten). Programm und weitere Termine s. unten: